Content für Onlineshops: Die Pflicht ruft!

Zugegeben, viele Produkte verkaufen sich im Web schlicht über den Preis. Wer jedoch hochwertige oder anspruchsvolle Produkte verkaufen, sich in einer klar umrissenen Nische positionieren oder sich schlicht von der Konkurrenz abheben möchte, sollte seine Bemühungen auf ein gutes Content-Konzept richten - besonders dann, wenn die Konkurrenz groß ist. In einer von Udo Butschinek gehaltenen Session auf dem Cosca 13 haben wir über aktuelle Entwicklungen an der Schnittstelle von Verkauf und Inhalten gesprochen.

Pflicht

Oft sind schon die ersten Meter auf dem Weg zum Onlineshop holprig, und das liegt vor allem an der falschen Reihenfolge der erforderlichen Schritte: Da wird ein wunderschöner Webshop gestaltet, doch sobald die Produkte eingespielt werden, fliegt das Layout gnadenlos auseinander - nur einer von vielen guten Gründen, warum das Design erst am Ende erstellt werden sollte. Am Anfang stehen dagegen Fragen wie

• In welchem Marktsegment möchte ich mich positionieren?
• Wer ist meine Zielgruppe, und wie überzeuge ich diese am besten, bei mir zu kaufen?
• Wie kann ich mich von der Konkurrenz abheben?
• Welche Produkt-Daten und sonstige Inhalte habe ich bereits?
• Sind diese für meine Zielgruppe nutzbar, oder muss ich neue Inhalte erstellen (lassen)?

Und gerade bei der letzten Frage wird es spannend: Alleine die Produktbeschreibung –Verkaufstext trifft es besser – macht einen riesigen Unterschied. Schließlich möchten Sie Ihre Zielgruppe ansprechen und sich von der Konkurrenz abheben. Das schließt Produkt-Daten aus, die bereits in identischer Form in zig anderen Webshops genutzt werden.

Denken Sie einmal über Ihre eigenen Erfahrungen in Sachen Online-Shopping nach. Fühlt es sich nicht gut an, wenn Sie in einem Shop eine ausführliche Produkt-Beschreibung lesen, die weit über den Standard-Text auf allen anderen Webshops hinausgeht? Mit hochauflösenden Bildern und vielleicht noch mit Anwendungsbeispielen/Erfolgsgeschichten? Tipps zum Umgang mit dem Produkt? Sind Sie nicht eher bereit, bei einem Shop zu kaufen, der durch gut durchdachte, fehlerfreie Produkt-Texte eine große Vertrauenswürdigkeit und Expertise ausstrahlt?

Übrigens ist es ratsam, sich mit diesem Thema auch dann auseinanderzusetzen, wenn man bereits über sehr gute Produkt-Texte verfügt – etwa aus einem hochwertigen Printkatalog. Content funktioniert nämlich immer in dem Kontext, in dem er gelesen wird, und im Web reagiert der Nutzer eben völlig anders. Um eine hohe Konversionsrate zu erzielen, muss der Content also auf das spezifische Umfeld des entsprechenden Webshops angepasst werden.

Tipp am Rande: Man glaubt es kaum, aber lange Verkaufstexte funktionieren erwiesenermaßen besser im Web als kurze!

Kür

In dem Workshop haben wir aber auch über Content-Konzepte im E-Commerce gesprochen, die weit über ein gutes und einheitliches Text-Bild-Konzept hinausgehen. Beispiele, wie so etwas aussehen kann:

• Pepperworld.com – Content-lastige Seite mit zahlreichen Rezepten und Infos rund um Chilis sowie Bestell-Links zum Shop
• Bodybuilding.com – alles rund ums Bodybuilding, Trainingspläne, Workouts etc. und natürlich: ein Shop mit Nahrungsmittel-Ergänzungsmitteln 

Solche Beispiele zeigen, wie Onlineshops der Zukunft aussehen könnten: Viel, viel nützlicher Inhalt, der auf clevere Weise die Möglichkeiten des Internets nutzt und – sozusagen nebenbei – den eigentlichen Shop mit dem inhaltlichen Angebot verknüpft.Leider machen sich viele Betreiber von Onlineshops noch immer keine Gedanken über ihren Content, geschweige denn über ausgefuchste Content-Strategien. Die Pflicht ruft!

Lesen Sie hier die Zusammenfassung der Barcamp-Session von Udo Butschinek:

Teil 1 / Teil 2 / Teil 3